Portrait einer fröhlichen Frau
Heute wieder ein Portrait ! Die Dargestellte ist mir gut bekannt, denn es ist meine jüngere Schwester. Sie ist ein fröhlicher und selbstbewußter Mensch und das habe ich auch versucht, im Portrait deutlich zu machen. So überwiegen die warmen Farben, im Gegensatz zum Bild von Jack Nicholson, der ja auch blaue, grüne und türkise Töne aufweist, um die von ihm gespielten Rollen zu unterstreichen. Genau das bringt mir beim Portrait-Malen auch so großen Spaß, die eigenen Empfindungen mit hinein zu bringen!
Außerdem bin ich beim Malen von bekannten Personen oft überrascht, daß mir durch das genaue Hinsehen beim Malprozess Dinge auffallen, die ich zuvor nie beachtet habe. Das finde ich sehr spannend! Wahrscheinlich ist man sonst durch Reden und Gestik und das Geschehen ringsum zu abgelenkt, um es zu bemerken. Meine Schwester hat mehr Lachfältchen um die Augen als ich, ich sollte viel mehr lachen!
Gemalt ist dieses Bild wieder mit der Eitempera, die ich mir vor dem Malen selber aus einem Hühnerei und je der gleichen Menge Leinöl und Wasser mische. Damit werden dann die losen Pigmentpartikel angemischt und mit dem Pinsel auf den Bildträger gebracht. Das bringt mir Spaß, aber ich empfinde es auch als schwieriger, als z. B. mit Acrylfarben zu malen. Die angerührten Mischungen sehen auf der Palette nämlich anders aus als wenn sie vermalt sind und die Farben trocknen auch anders auf. Außerdem löst sich darunter liegende Farbe durch die Eitempera-Lösung ganz leicht wieder an. Daher muß man sehr behutsam die Schichten übereinander legen!
Eitempera auf Acryluntermalung, 34 x 48 cm auf Aquarellpapier, 300 g/m².