Venedig - Die Pferde von San Marco
In unserem diesjährigen Urlaub in Venedig haben wir es auch das erste Mal in die Basilica di San Marco geschafft, in den prächtigen Markus-Dom. Die Warteschlange war nicht allzu lang - so etwa eine halbe Stunde bis zum Eingang, so haben wir uns hinten angestellt.
Das Warten hat sich dann auch wirklich gelohnt! Das Innere der Balisica ist eine Pracht in Gold! Über 4200 m² Wand- Decken- und Kuppelfläche sind mit goldgrundigen, farbigen Mosaiken bedeckt. Man bekommt fast eine Genickstarre vom nach oben gucken! Wunderschön!
Auf dem Weg nach oben zur Aussichtsplattform an der Fassade kommt man an den Pferden von San Marco vorbei. Ich wußte gleich - die möchte ich zeichnen! Aber erst einmal den Blick nach draußen auf den Markusplatz bewundern! Leider war an diesem Tag die Aussicht sehr eingeschränkt, wir hatten Nebel! Nur die nahebei stehenden Leute und Masken unten waren gut zu erkennen, alles Andere verschwand im Nebel - eine ganz besondere Stimmung!
Hier oben an der Fassade stehen die Nachbildungen der vier Pferde. Die Originale, die ich gezeichnet habe, stehen seit 1982 nach einer aufwendigen Restaurierung im Inneren geschützt im Museumsbereich.
Diese prächtigen Pferde bestehen aus vergoldeter Bronze und sind so lebensecht gestaltet, als könnten sie jeden Moment auf und davon galoppieren! Man möchte sie zumindest streicheln, ist natürlich verboten…
Entstanden sind sie wohl in Griechenland im 2-3 Jh. v. Chr. und zogen einst einen Streitwagen der Siegesgöttin Nike. Danach gelangten sie im 1. Jh. n. Chr. nach Rom als Schmuck für Kaiser Nero´s Triumphbogen. Kaiser Konstantin ließ die Pferde im 4. Jh. n. Chr. nach Byzanz bringen und im Hippodrom aufstellen. Von hier wurden sie 1204 im 4. Kreuzzug erbeutet und mit anderen Schätzen nach Venedig gebracht. Allerdings war auch Napoleon an den Pferden interessiert und ließ sie 1797 nach Paris bringen. Von hier zurück nach Venedig gelangten sie durch Kaiser Franz I. von Österreich - die Pferde sind weit herum gekommen!
Leider hatte ich nach der Besichtigung des Domes nur noch wenig Zeit, eine kurze Vorskizze mit Bleistift war alles, was ich geschafft habe. Dann wurden wir nachdrücklich gebeten, zu gehen, Feierabend!
So habe ich die Pferde anhand meiner Fotos und Erinnerung mit Fineliner in mein Skizzenbuch von Stillman&Birn gezeichnet. Die Skizze ist 20 x 25 cm groß und mit Aquarellfarben koloriert.